Initiative zur Etablierung von Stadtschreiberstellen in möglichst vielen Gemeinden Österreichs.
Vielen Kulturverantwortlichen (insbesondere im ländlichen Gebiet) ist dieser Begriff kein Begriff;
bzw. man kennt nicht genau den Tätigkeitsbereich oder den "Nutzen" einer solchen Einrichtung.
Das Projekt soll dazu beitragen, die Einrichtung bekanntzumachen und möglichst viele Stadtschreiberstellen zu schaffen.
1. Recherche
2. Schriftliche, telefonische und persönliche Kontakte mit den Bürgermeistern und den Kulturreferenten. Verfassen einer Informationsbroschüre bzw. eines Informationsschreibens.
3. Umfrage unter den GAV-Mitgliedern, wer eine Stadtschreiber-Stelle antreten könnte und möchte und wie lange (Ortsgebundenheit).
4. Entwicklung eines Auswahlverfahrens, um die in Frage kommenden Autoren den Gemeinden vorzuschlagen (wer "paßt" wohin?)
Vielleicht suchen Sie (oder der Leiter des Fremdenverkehrs) nach Möglichkeiten,
Ihre Gemeinde bekannter zu machen oder deren Vorzüge ins rechte Licht zu rücken?
Kultur ist ein exzellentes, positiv besetztes Mittel dazu.
Ein Reisender kommt in eine Gemeinde. Er läßt sich dort für einige Zeit nieder und beginnt zu schreiben.
Aus dem Geschriebenen wird ein Welterfolg; der Reisende hieß Kurt Tucholsky oder Robert Musil...
Unwahrscheinlich? Zufall?
Vielleicht kann man etwas nachhelfen...
Zu den Schauplätzen eines Bestsellers pilgern (unaufgefordert) Heerscharen von Touristen.
Der erste Schritt dazu könnte die Etablierung eines Stadtschreibers sein. Dabei ist der
finanzielle Aufwand für eine Gemeinde vergleichsweise gering und die Chance auf eine nachhaltige kulturelle
Belebung oder auf einen Glücksgriff vergleichsweise groß.
Im Mittelalter beinhaltete diese Funktion, alle Vorfälle niederzuschreiben, die von Bedeutung waren: Geburten, Trauungen, Todesfälle, Seuchen, Kriege, Gerichtsurteile und sonstige bemerkenswerte Ereignisse. Heute erfüllen andere Medien diese Aufgabe; dennoch hat man diese Einrichtung wiederbelebt, weil man erkannte, daß dieses "Amt" mit seinem verbindenden, kommunikativen Element eine Bereicherung darstellt. Die Aufgabe eines Stadtschreibers ist heutzutage rein literarischer Natur: Er soll das festhalten, was jenseits der amtlich aufgezeichneten Ereignisse passiert, er soll Eindrücke sammeln, viellleicht läßt er die Landschaft auf sich wirken und beschreibt, wie das Leben in der Gemeinde verläuft. Weil er (oder sie) von woanders kommt, hat er einen Blick für das Eigentümliche. Auf welche Art er seine Eindrücke literarisch verarbeitet, ist von Person zu Person verschieden und abhängig vom Temperament, von der Vorgeschichte und den künstlerischen Ansprüchen und Vorlieben des Schreibers.
Neben einer bereitzustellenden Wohnmöglichkeit sollte der Autor ein durchschnittliches Monatsgehalt oder ein Werk-Honorar beziehen. Wir empfehlen eine Aufenthaltsdauer von mindestens zwei Monaten und einen Richtsatz von € 1.300.- netto/Monat. Die so entstehenden Kosten von € 2.600.- können durch Zuschüsse des Landes oder des Bundes fallweise noch verringert werden.
Im Idealfall verfügen Sie nach dem Wirken des Stadtschreibers über ein wunderbares, kulturhistorisches Dokument
mit Ewigkeitswert, bei dem Ihre Gemeinde im Mittelpunkt steht. Vielleicht kommen in der Folge viele Besucher
(oder Personen, die sich bei Ihnen ansiedeln möchten). Und natürlich fördern Sie nebenbei auch lebende Kunst und lebende Künstler.
Für die Grazer Autorenversammlung besteht der Nutzen darin, das Berufsbild des Autors stärker in der
Öffentlichkeit zu verankern und möglichst vielen Autoren Chancen zu eröffnen.
Ich habe diese Initiative entwickelt und führe sie im Auftrag der Grazer Autorenversammlung (GAV) durch.
Die GAV ist die bedeutendste österreichische Schriftstellervereinigung. Meine Name ist Walter Baco.
Ich bin selbst Autor und habe in meiner letzten Tätigkeit als Stadtschreiber (in Neumarkt bei Salzburg)
sehr gute Erfahrungen gemacht (ich denke, die Stadt auch mit mir). Unerwarteterweise habe ich in der
Gastgeber-Gemeinde einen Kriminalroman geschrieben; ein sehr beliebtes Genre. Dieses dort entstandene und dort
spielende Werk ("Die Erhebung") hat über-regionales Interesse hervorgerufen und ist im Herbst 2001 Buchform erschienen.
Für das kommende Jahr plant man sogar eine Verfilmung. Es ist anzunehmen, daß all dies für die Gemeinde und die gesamte
Region einen belebenden Impuls bewirkt. Es ist also gar nicht so unwahrscheinlich, daß Sie durch eine kleine Entscheidung
viel bewegen können...
Dieses Beispiel soll Schule machen. Nun sollen auch anderen Gemeinden und anderen Autoren die Gelegenheit zu einem
"Glücksgriff" geboten werden.
13 Autoren/innen aus den Reihen der GAV stehen bereit, das kulturelle Geschehen in einer für sie ungewohnten,
neuen Umgebung zu bereichern. Übrigens: Man muß nicht einmal eine Stadt sein, um einen Stadtschreiber zu beherbergen!
Vielleicht haben Sie bereits ein reiches Kulturleben oder denken aus irgendeinem anderen Grund,
daß diese Einrichtung für Sie nicht in Frage kommt.
Lassen sie sich überraschen! Es gibt viele - auch andere - Wege, mit Kultur etwas zu bewegen, aufsehenerregende
Veranstaltungen, oder Künstler anderer Richtungen als "Artist in Residence" . Wenn Sie möchten, helfen wir Ihnen -
kostenlos - bei der Vorgangsweise: bei der Wahl des für Sie "passenden" Künstlers oder der geeigneten kulturellen
Positionierung, bei organisatorischen Fragen und bei allen weiteren Schritten. Wir wissen auch, welche Fehler man nicht
machen sollte, welche Erwartungen man haben darf, welche nicht und stehen gerne für ein unverbindliches Telefongespräch
und detailliertere Informationen zur Verfügung.
Es würde uns freuen, wenn Sie unserer Einladung folgen und Ihrer Stadt und der Literatur eine noble Geste gönnen.
Ja, ich bin interessiert und ersuche um unverbindliche Kontaktaufnahme Mag. Walter Baco
A-1090 Wien, Clusiusgasse 11/18
Mobil: (0 699) 81644733
E-Mail: kulturag@kulturag.com,
Homepage: www.kulturag.com
Die Kultur-AG ist ein Verein zur Förderung von konstruktiven Kultur-Impulsen. Projekte in den Bereichen Theater, Musik, Literatur, Festspiele, Kultur-Sommer, Nord-Süd, Innovationen, Ökologisches Bauen und Tourismus.