Judenburg.
"Sie haben nicht die
Absicht besonders schräg zu
sein", beruhigte Walter Baco,
Sprecher des Carousel Theaters. Dieses hat im Rahmen des
"Steirischen Herbstes" in Judenburg "Das getanzte Gedicht" uraufgeführt. Das Ensemble war auch nicht beson-
ders schräg, doch Ästhetik und
Wortgewalt überraschten die
spärlich erschienenen Gäste.
Die Gedichte der Grazer Autorenversammlung - ohne Reim
und mit viel Inhalt - wurden
von Andrea Bergmann gesprochen. Der Blick in die Welt, das
Schonungslose und die Ausei-
nandersetzung mit der Stille
wurden vorausgesetzt. Klang
und Musik waren auf der
schmucklosen, dunklen Bühne
sparsam eingesetzt, es dominierten das Wort und die Kör-
persprache.
Ein geglückter Versuch, das
Publikum zum kritischen Hören, Sehen und Nachdenken anzuregen.
Neun Gedichte
Maria Theresia Mühlbacher,
Eva Török und Rebekka Scharf
- alle drei ausgebildete Balletttänzerinnen - haben neun Gedichte der Grazer Autorenver-
sammlung ausgewählt und in
eine perfekte Tanzperformance
umgesetzt.
Regie hat Walter Baco geführt, der mit poetischen Theater- und Musikinszenierungen
in ganz Europa zu Gast ist.
Er hob eingangs die Beziehung zu Judenburg hervor:
Beim Kreativ-Wettbewerb zum
"Jahr des Wassers" hat das Ensemble zusammen mit Juden-
burg den ersten Preis gewonnen. Leider sei die damit verbunden gewesene Klangwelt
beim historischen Stadtfest im
vergangenen Jahr fast untergegangen.
Helene Franz