Dr. Piccolo ist ein Clown, dem vieles mißlingt, Aber er hat ein Musikinstrument und will damit die Welt verbessern. Doch die unverbesserliche Welt hat anderes mit ihm vor: Sie steckt ihn in einen Anzug - er muß arbeiten, noch dazu am Computer. Längst hat man ihm die Flöte weggenommen, dafür bekommt er ein Gewehr und eine Uniform. Schliesslich wird er sogar Politiker und hält Ansprachen. Gefeiert, aber todunglücklich beginnt er, wieder nach seinem Instrument zu suchen...
Text, Inszenierung, Musik: Walter Baco
Der Clown: Walter Baco
Es tanzen: Lena Kraus, Sarah Hofmann
Der Clown dient als Metapher für den tragischen Helden, der gerade dadurch unfreiwillig komisch wirkt. Ein Symbol für das von politischen, sozioökonomischen Zwängen verführte und irregeleitete Individuum, das sich nur widerwillig und tollpatschig anzupassen lernt. Die Musik wäre seine Verbindung zum Ursprung, sein Sinn und seine Bestimmung – doch gerade die muss er aufgeben, wenn er in einer entfremdeten Gesellschaftsform bestehen und Karriere machen will, was ihm als großes, essentiellstes Ziel vorgegaukelt wird.
Die beiden Tänzerinnen locken ihn mit Geldscheinen, versprechen ihm alles, doch immer in der Zukunft und rauben ihm dadurch die Gegenwart und sein zufriedenes Leben. Sie stehen für Konsum und Zwang, für Aufstieg und Macht - eiskalt kalkulierende Manager, die es nur mit Siegern zu tun haben wollen um sich an deren Ruhm nach oben zu turnen.
Nach erfolgreichen Aufführungen für erwachsenes Publikum wenden wir uns nun auch einem jüngeren Publikum zu. Ungewöhnliche, bizarre oder skurrile Szenen und Slapstick-Elemente, die auch bisher schon einen fixen Bestandteil in den Carousel Produktionen hatten, werden nun noch ausgebaut bzw. übersteigert. Innovativ ist auch eine eigens entwickelte Kunstsprache, in der der Clown sich verständlich zu machen versucht und als Politiker die Massen begeistert.