Die Gugging-Protokolle

 

 

   

Roland Reichart

Die Gugging-Protokolle

 

ROMAN-DEBÜT

Roland Reichart

Die Gugging-Protokolle

Roman, Albatros 2013
Paperback, 320 Seiten
ISBN 978-3-85219-051-8
EUR 17,50 sFr 24,70
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Eine österreichische Elite-Universität auf dem Areal einer ehemaligen Irrenanstalt mit NS-Vergangenheit? Daneben die geheimnisvolle Lourdes-Grotte, eine beliebte Pilgerstätte mit „heiligem Wasser“? Erstaunlich - aber Tatsachen, die in diesem phantastischen Roman kunstvoll aufgegriffen und fiktiv weitergeführt werden: eine unbekannte Macht möchte die NS-Experimente fortsetzen und die Menschheit mithilfe dieses Wassers manipulieren. Hintergründiges, packendes Lese-Abenteuer.




„Die Gugging-Protokolle“

Im niederösterreichischen Wallfahrtsort Maria Gugging wurde ein altes Neurologiespital zu einer Elite-Universität umgebaut. Die Buchprüferin Gertraud Anecker sollte dort eigentlich nur das Finanzgebaren der jungen Institution unter die Lupe nehmen; stattdessen stößt sie auf undokumentierte Kellergeschoße und meint, dem Geheimnis um eine vertuschte NS-Vergangenheit des Instituts auf der Spur zu sein. Gleichzeitig erfährt der Oberschüler Balthasar Kutz bei der nahegelegenen Lourdesgrotte eine Marienvision, die sein atheistisches Weltbild gründlich durcheinanderbringt. Er wird in der örtlichen Pfarre festgehalten, nach kurzer Zeit jedoch von Polizeibeamten ebenfalls in das Kellergewölbe verschleppt. – Auch Lenka Kravalova, Gehirnforscherin an der Elite-Universität, hat durch Zufall dieses Kellerarchiv entdeckt.

Das Roman-Debüt des österreichischen Autors Roland Reichart rankt sich um drei Handlungsstränge: Der Text setzt sich aus den protokollierten Berichten dieser drei Personen über die Geschehnisse zusammen. Alle drei kommen früher oder später zu dem Schluss, dass ihre Gedanken manipuliert werden; daher sind sie zunehmend bestrebt, „eigene“ von „eingeflüsterten“ Gedanken zu unterscheiden und ihre Handlungen vor sich selbst zu rechtfertigen. Zuletzt scheinen die Figuren die Gedankenkontrolle überwunden zu haben und geflohen zu sein. In einem Epilog werden die Protokolle ihrer Aussagen jedoch von einem Mitarbeiter der Forschungseinrichtung analysiert: Tatsächlich war der gesamte Ablauf einschließlich der Flucht Teil eines Experiments, bei dem die Bewegungen (nicht etwa die Gedanken) der Versuchspersonen manipuliert wurden. Deren Rechtfertigungsversuche stellen sich als kreative Selbsttäuschung heraus, die dazu dient, die Vorstellung vom Primat des Geistes über den Körper aufrecht zu erhalten. Doch in Wirklichkeit ist alles ganz anders - zumindest in der Wirklichkeit der Öffentlichkeit und der Medien...

 

 

Roland Reichart

Geboren 1982 in Wien, lebt in Niederösterreich.
Studium des Lehramts für die Fächer Deutsch und Englisch an der Universität Wien, derzeit Gymnasiallehrer in Klosterneuburg.
Vielseitige pädagogische und künstlerische Tätigkeit in den Bereichen Musik, Literatur, Tanz und Theater; viele Lesungen in Wien und Niederösterreich, u.A. in der Österreichischen Gesellschaft für Literatur; Mitglied der jungen literaturwerkstatt wien unter der Leitung von Semier Insayif. Schreibt Romane und Theaterstücke, gelegentlich auch Kurzprosa und Lieder.