Johanna Tschautscher
Jeanne d'Arc beendet den Heiligen Krieg
Zeit der Märtyrer und Terroristen. Hunger, strukturelle Gewalt, moderner Counterterrorismus und die Naturgesetze des Marktes. Der äußere Plot: ein Thriller. Eine junge Schwedin, genötigt, für den Geheimdienst zu töten, begeht laut Polizeibericht Selbstmord. Ihre Freundin, Juliette Catherine Dumoulin, Tochter eines Wirtschaftsmagnaten, glaubt nicht daran, sie will die Mörder finden. Das innere Spannungsfeld: Vierzehn Engel sehen in Juliette die frühere Jeanne d’Arc, die in die Gegenwart zurückgekehrt ist, um Krieg, Martyrium und die Lügen des Himmels zu überwinden.
Immer am Rande der Skurrilität, vermischt mit wiederkehrenden surrealen Elementen, thematisiert diese Geschichte die Frage nach Frieden und dem »Ende der Heiligen Kriege«.
ISBN 978-3-85219-041-9, ca. 352 Seiten
Roman, Albatros 2010
Leinen gebunden, ca. 345 Seiten
ISBN 978-3-85219-041-9
EUR 26,95 sFr 42,00R
kaufen (+Versandkosten)
Johanna Tschautscher
geb. 1968. Von 1988 bis 1993 am Theater
als Schauspielerin und Autorin,
schrieb von 1993 bis 2000 Theaterstücke,
Romane und Drehbücher; begann im
Mai 2000 selbst Filme zu drehen,
seither Dokumentarfilmerin.
|
Orden für Johanna Tschautscher
Am 9. März 2009 wurde J. Tschautscher der "Silberne Hexenbesen" verliehen, eine Auszeichnung für Linzer Frauen, die mutig unkonventionelle Arbeit machen und trotz Widerständen ihren steinigen Weg weitergehen.
Die Preisverleihung fand am 9. März 2009, 19 Uhr, in Linz statt (Altes Rathaus)
Rezensionen
Oberösterreichische Nachrichten - Kultur&Medien
13. April 2011
"Die doppelte Jeanne"
Jeanne d'Arc: Frankreichs Heilige, die auf himmlische Befehle gehört hatte, Frankreich im Hundertjährigen Krieg gegen die Engländer zu unterstützen, in Männerkleidern kämpfte, von Burgundern verschachert und 1431 in Rouen als Ketzerin verbrannt wurde. Schon 1456 wurde sie rehabilitiert, aber das half ihrer Asche auch nicht mehr viel. Doch Johanna war nicht gestorben. Sie lebte weiter, wanderte durch die Jahrhunderte und erlebte ihre Reinkarnation im 20. Jh. als Tochter des fünftreichsten Mannes Europas, der sein Geld mit Energy Drinks verdient. Dessen Tochter Juliette war Jeanne. Auch sie hörte Stimmen, 14 Engel standen ihr zur Seite in einem idealistisch gemeinten Kampf gegen das aktuelle Unheil und Unrecht in der Welt, von Afghanistan bis Fernwest. Sie fegt wie ein Irrlicht durch Europa, durch die Jahrhunderte.
Liebe eines Engels
Ein Engel verliebt(e) sich in sie. Mit allen körperlich möglichen Konsequenzen des sich materialisierenden Himmelswesens in magischen Räumen. Handlungszeitraum: achtziger, neunziger Jahre des 20. Jh. Bericht über eine Verrückte also, die ihren Wahn total auslebte? Diese Frage zieht sich durch den ganzen Roman der aus Wels stammenden Publizistin, Regisseurin, Filmemacherin Johanna Tschautscher, deren Dokumentarfilme über den Kampf gegen die Mafia, über Migrantenprobleme von Afrikanern, über bildende Künstler europaweit bekannt wurden.
Tschautschers jüngstes Opus ist die Geschichte der in einer jungen Frau der Jetztzeit weiterlebenden Jeanne d'Arc. Es ist ein surreales Märchen für Erwachsene. Es bedarf großer Konzentration, den Handlungssprüngen, dem Wechsel der Perspektiven, der Ebenen zu folgen. Zeiten und Räume schieben sich ineinander, übereinander, verflechten sich, driften auseinander. Es ist ein Textgebilde überbordender Fantasie, geschrieben von einer hochintelligenten Frau, mit zuweilen wunderschönen Metaphern, aber eben: ein Märchen, das in diesem literarischen Genre sicher eine Sonderstellung einnimmt. (reta)
Das Buch: Johanna Tschautscher "Jeanne d'Arc beendet den Heiligen Krieg", Albatros Verlag, EURO 26,95
|